Luzerne und EGUS

Luzerne und EGUS

Eine Studie von Vondran et al kommt zu einigen interessanten Ergebnissen, die eingehend anlässlich des European Workshop on Equine Nutrition (EWEN) unter der Teilnahme des britischen Futtermittelherstellers Dengie diskutiert wurden. Anders als erwartet zeigten Absatzfohlen, die Luzernepellets erhielten, weniger Ulcera im Bereich des Pylorus als diejenigen, die Luzernehäcksel erhielten. Folgende Beobachtungen verdienen Beachtung:

Vondrans Ergebnisse beziehen sich auf Ulzerationen der Pylorus-Region, also im Bereich der Drüsenschleimhaut des Magens (Equine Glandular Gastric Disease - EGGD) und nicht im Bereich der kutanen Schleimhaut, in dem fütterungsabhängige Ulcera gewöhnlich beobachtet werden (Equine Squamous Gastric Disease - ESGD).

Es gibt kaum Daten über das Vorkommen von Magengeschwüren in der Pylorusregion – wir wissen einfach nicht, wie gravierend die Thematik wirklich ist. Die Angaben, die derzeit zur Verdeutlichung der Signifikanz des Equinen Gastric Ulcer Syndrome (EGUS – Gastritis und Magengeschwüre beim Pferd) benutzt werden, dass über 90% der Rennpferde im Training darunter leiden, beziehen sich auf ESGD.

In Vondrans Studie zeigten alle Absatzfohlen eine hohe Zahl von Ulcera im Pylorusbereich, unabhängig davon, welche Ration sie erhielten. Dies ist auf die plötzliche Änderung der Haltungsbedingungen zurückzuführen, z.B. auf den Wegfall der Muttermilch, die Änderung der Umgebung, Stallhaltung statt Weidegang und den allgemeinen Stress durch das Absetzen. Dies zeigt abermals, dass Stress ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Magengeschwüren ist, vielleicht bedeutender als die Nahrung, aber auch, dass EGUS multifaktoriell ist, wie viele Erkrankungen, bei denen die Ernährung eine Rolle spielt.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lautet unser Rat, Luzernehäcksel weiter zur Prophylaxe von ESGD einzusetzen. Dies gilt besonders für Luzerne als alternative Energiequelle, die von der Getreidefütterung unabhängig macht, da Getreide aktiv den Säuregehalt im Magen steigert. Die erhöhte Kautätigkeit durch strukturierte Rohfaser unterstützt zudem die Speichelproduktion, was die Säure im Verdauungstrakt abpuffert.

Die Fütterung von Luzernepellets empfiehlt sich besonders für Pferde, bei denen EGGD diagnostiziert wurde und/oder die sich in extremen Stresssituationen befinden wie z.B. Fohlen beim Absetzen. Pelletierte Luzerne kann auf Wunsch auch angefeuchtet oder eingeweicht gefüttert werden. In jedem Fall wirkt sie als natürlicher Puffer.

Zusätzliche Informationen:

Partikelgröße – über 90% der Partikel des Häcksels in der Studie waren über 2 mm lang. Es gibt in der Studie keinen Hinweis darauf, dass kürzere Fasern das Risiko von EGGD reduzieren. Darüberhinaus können sie die Kautätigkeit reduzieren und sich nachteilig mit Bezug auf ESGD auswirken.

Die Diskussion mit dem Forschungsteam ergab, dass sie nicht davon überzeugt sind, dass die Ligningehalte im Häcksel von Bedeutung sind. Weitere Forschungsarbeit wird versuchen, die Zusammenhänge zu klären.

Glossar

  • EGGD - Equine Glandular Gastric Disease
  • EGUS - Equine gastric Ulcer syndrome
  • ESGD - Equine Squamous Gastric Disease
  • GERD - Gastroesophageal Reflux Disease
  • PUD - Peptic Ulcer Disease

 

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